Krieg nach innen, Krieg nach außen

und die Intellektuellen als "Stützen der Gesellschaft"?

  • Westend
  • Softcover
  • 350 Seiten
  • 1. Auflage
  • 21,5 cm x 13,5 cm
  • Erscheinungsdatum: 02.12.2019
  • Artikelnummer 978-3-86489-290-5

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Auf den Merkzettel

Die hier versammelten Autor*innen fragen nach der Verantwortung der Intellektuellen angesichts der immer mehr ausgeweiteten Kriege, ihrer institutionellen und psychologischen Vorbereitungen und politischen Rechtfertigung. Sie thematisieren die zunehmende und stärkere Beteiligung Deutschlands an Kriegseinsätzen und die ausgeweitete deutsche Waffenproduktion, die zunehmenden Feind-Erklärungen nach außen und nach innen und bieten Ansätze, diese in ihren Zusammenhängen, ihren Ursachen und Auswirkungen zu verstehen.
Der Zementierung der bestehenden Macht- und Reichtumsverhältnisse wegen wird das innenpolitische Klima nach rechts gedrückt, werden demokratische Errungenschaften gekippt, soziale Sicherheiten abgebaut, Kontrollen der staatlichen Apparate über Bord geworfen, wird ein Klima des Verdachts und des Misstrauens untereinander geschaffen.
Gleichzeitig wird die sogen. "Umweltkatastrophe", die größte Bedrohung aller, mit nichts als leeren Versprechungen beschworen, zu deren Folgen Ströme von Menschen gehören, die nur durch Flucht der Zerstörung ihrer Lebensgrundlage durch Krieg, Dürre, Überschwemmungen entkommen können.
Alle diese politischen Entscheidungen und Strategien zielen in der Summe auf die Formierung des innenpolitischen Klimas und Bewusstseins; durch das Spiel mit der inneren "Sicherheit" wird die Kriegsangst in Schach halten, die neokoloniale Lebensweise wird auf Kosten der Ausbeutung des neokolonialen "Rests" der Bevölkerung der Welt zusammen mit der zunehmenden Spaltung der Bevölkerung in Profiteure und Verlierer beitragen.
In vielen gesellschaftlichen Bereichen üben die Intellektuellen als Ärzte, Lehrer, Juristen, Theologen, Wissenschaftler, nicht zuletzt der Psychologen eine wichtige Funktion für den gesellschaftlichen Zusammenhalt oder dessen staatlicher Lenkung aus. Die daraus erwachsende Verantwortung wird in ihren differenzierten Facetten analysiert.

Christoph Bialluch
Dr. phil. Dipl.-Psych. Christoph Bialluch ist Psychoanalytiker und unterrichtet Psychologie wie auch Heil- und Sozialpädagogik an Berliner Hoch-, Fach- und Berufsschulen. Er ist zweiter Vorsitzender der NGfP

Klaus-Jürgen Bruder
Klaus-Jürgen Bruder ist Psychoanalytiker, Professor für Psychologie an der Freien Universität Berlin, Vorsitzender der Neuen Gesellschaft für Psychologie, sowie unter anderem Herausgeber der Schriftenreihe "Subjektivität und Postmoderne" im Gießener Psychosozial-Verlag.

Jürgen Günther
Jürgen Günther ist Diplomlehrer für Politische Ökonomie und Diplomökonom. Nach vielfältigen Tätigkeiten in unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft arbeitete er die letzten zwanzig Jahre seines beruflichen Lebens in Projekten der Kinder- und Jugendhilfe, der Berufsorientierung, Berufsvorbereitung und der Inklusion von Jugendlichen mit Förderbedarf Lernen bei verschieden Trägern, davon mehr als zehn Jahre in Kooperationsprojekten mit der Berliner Senatsbildungsverwaltung und Berliner Förderschulen.