Yalla, Feminismus!

  • Tropen
  • Softcover
  • 320 Seiten
  • 5. Auflage
  • 20,5 cm x 12,5 cm
  • Erscheinungsdatum: 14.09.2019
  • Artikelnummer 978-3-608-50427-9

Reyhan Şahin – besser bekannt als Lady Bitch Ray – verkörpert eine ebenso einzigartige wie aufregende Position im (queer)feministischen Diskurs: Als promovierte Linguistin, Migrations-, Islam- und Rassismusforscherin, Bildungsreferentin,

Softcover

nicht mehr lieferbar - in einer anderen Ausgaben erhältlich
Auf den Merkzettel

»Wie geht Selbstermächtigung? Lady Bitch Ray macht's vor.«
Dr. Svenja Flaßpöhler

Reyhan Sahin - besser bekannt als Lady Bitch Ray - verkörpert eine ebenso einzigartige wie aufregende Position im feministischen Diskurs: Als promovierte Linguistin, provokante Rapperin und alevitische Muslimin spricht sie über weibliche Sexualität, den Islam und Antirassismus wie keine andere.

Denn sie kennt sich mit Diskriminierung aus: als Frau im wissenschaftlichen Universitätsbetrieb, als türkisch-muslimische Alevitin, als Rapperin in der männlich dominierten Hip Hop-Szene. Sie steht für einen neuen Feminismus, der sich der eindimensionalen Fixierung auf die weiße westliche Frau entgegenstellt und sich für Selbstermächtigung und Entscheidungsfreiheit für alle Menschen einsetzt. In einer Sprache, in der sich Ghettoslang und wissenschaftliche Analyse unverschämt nahekommen, zeigt sie, wo in Sachen Gleichberechtigung die großen Diskrepanzen liegen. Lady Bitch Ray engagiert sich für Frauensolidarität, bricht mit Sex-Tabus und macht deutlich, dass sich Kopftuch, Modebewusstsein und Feminismus keineswegs ausschließen. 

»Durch mein früh ausgeprägtes Selbstbewusstsein und meine Stärke tat ich automatisch emanzipierte und feministische Dinge, indem ich mich wehrte und selbstbestimmt meinen eigenen Weg ging. Ich kam sozusagen über die Praxis zum Feminismus, nicht über die Theorie. Die las ich mir viel später an. Ich musste mich sozusagen aus Betroffenheit emanzipieren.«  

»Das Buch ist eine an Vagina-Neologismen erinnernde wortgewaltige feministische Sezierung des Deutsch-Rap, des Islam sowie des Wissenschafts- und Universitätsbetriebs […] Das widerspenstige Ich, das der Kollektivzuschreibung immer wieder von der Schippe springt, ist Lady Bitch Rays Programm. «
Miryam Schellbach, literataz, 15.10.2019

»Sahin informiert, differenziert und empfiehlt anzuerkennen, dass es im Spannungsfeld zwischen Sexismus und antiislamischer Hetze keine einfachen Lösungen gibt. […] Sie macht es sich nirgendwo bequem, weder im Rap, an der Universität noch im Feminismus. Ihre Kritik, gerade die vehemente, persönliche, reflektiert ihre Position auf und zwischen diversen Stühlen stets mit. Immer geht es um mehrere Hierarchie-Achsen zugleich - Geschlecht, Herkunft, Religion, Bildung, Schicht, Pop- und Hochkultur. Das nie aus den Augen zu verlieren ist vielleicht die größte Stärke dieses wirklich nicht leisen, dafür ausgesprochen klugen Buchs.«
Sabine Rohlf, Berliner Zeitung, 26.09.2019

»Es ist die Verbindung dieser persönlichen Diskriminierungserfahrungen in der Welt des Hip-Hop und der Wissenschaft (der „Fuckademia“, so Sahin) mit anspruchsvollen Kapiteln über feministische Theorien, die dieses Buch so lesenswert macht, sagt die Kritikerin Azadê Pesmen.«
Gesa Ufer, Deutschlandfunk Kultur, 07. Oktober 2019

Reyhan Sahin
Reyhan Şahin aka Dr. Bitch Ray, geboren in Bremen, ist Sprach-, Migrations-, Islam- und Rassismusforscherin, politische Aktivistin, Bildungsreferentin, Rapperin, Performance-Künstlerin, Schauspielerin, Modemacherin und Autorin. Einem breiten Publikum ist sie als Rapperin Lady Bitch Ray bekannt. Nach ihrem Magisterabschluss verfasste sie die erste empirische Studie zum Bedeutungsgehalt des muslimischen Kopftuchs in Deutschland, die mit dem Deutschen Studienpreis ausgezeichnet wurde. Anschließend führte sie ihr Postdoc-Forschungsprojekt zu (Selbst)darstellungen von Religiosität und muslimisches Leben in Deutschland durch. Derzeit forscht sie zu den Themenbereichen Neue Rechte, Populismus, Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus, Islam und Gender. Artikel von ihr erscheinen u. a. in der Zeit, taz und der Süddeutschen Zeitung.