Wuhan Diary

Tagebuch aus einer gesperrten Stadt

  • Hoffmann und Campe
  • Hardcover
  • 352 Seiten
  • 1. Auflage
  • 21,8 cm x 14,6 cm x 3,6 cm
  • Erscheinungsdatum: 30.05.2020
  • Artikelnummer 978-3-455-01039-8

Das Buch, über das die ganze Welt spricht

Hardcover

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Das Tagebuch der berühmten chinesischen Schriftstellerin Fang Fang aus einer abgeriegelten Stadt ist ein einzigartiges, ergreifendes Zeitdokument über den Kampf gegen einen unsichtbaren Feind, den die Menschen in Wuhan weltweit als erste führten.


Wuhan: Am 25. Januar, zwei Tage nachdem erstmals in der Geschichte eine 9-Millionen-Einwohner-Stadt komplett von der Außenwelt abgeriegelt wurde, beginnt Fang Fang, online Tagebuch zu schreiben. Eingeschlossen in ihrer Wohnung berichtet sie vom Hereinbrechen und dem Verlauf einer Katastrophe, von der Panik während der ersten Tage der Covid-19-Epidemie bis zu ihrer erfolgreichen Eindämmung. Sie erzählt von der Einsamkeit, dem heroischen Kampf des Personals in den Krankenhäusern, vom Leid der Erkrankten, dem Schmerz der Angehörigen von Verstorbenen und der Solidarität unter Nachbarn.


Millionen Chinesen folgen ihren Gedanken und ihren Geschichten aus dem unmöglichen Alltag - vom Zorn über die Untätigkeit und Vertuschungsmanöver der Behörden während der Anfangsphase der Epidemie und der Unterdrückung warnender Stimmen, bis zur Anerkennung der wirkungsvollen Maßnahmen der Regierung in den Wochen danach.


Fang Fang liefert einen unverstellten Blick auf die Katastrophe "von unten", ganz nah an den Menschen, ihren Ängsten und Nöten, aber auch ihren kleinen Freuden und dem speziellen Wuhaner Humor selbst in dunkelsten Stunden. Zugleich wurde ihr Wuhan Diary in China zum Gegenstand erbitterter Auseinandersetzung über den Umgang mit kritischen Stimmen und Verantwortung - und somit über Chinas künftigen Weg.


„Als Zeugen, die wir die tragischen Tage von Wuhan miterlebt haben, sind wir verpflichtet, für diejenigen Gerechtigkeit einzufordern, die gestorben sind."


- Fang Fang

»Fang Fangs Tagebuch erlaubt tiefe Einblicke in die Situation einer Stadt, die 76 Tage unter Quarantäne stand. Ihr Tagebuch endet mit dem Tag, an dem die Beschränkungen aufgehoben wurden. Die Motivation, dieses Buch zu schreiben, so Fang Fang, war es Zeugnis abzulegen. Das ist ihr eindrucksvoll gelungen.«»Was mich sehr berührt hat, ist die Hoffnung, die immer noch mitschwingt.«»Überzeugend sind die Klarheit der Beobachtung und die Aufrichtigkeit der Haltung.«»Trotz deutlicher Kritik an den Behörden, Fang Fangs Einträge folgen keinem simplen schwarz-weiß Muster. Stattdessen beschreibt sie die Lage in Wuhan stets differenziert.«»Ihre Beobachtungen aus Wuhan sind detailreich, nachdenklich, einfühlsam und vor allem jederzeit ganz nah dran.«»Die Autorin ist nah an ihrem Publikum, sie kennt die Stimmung in diesem Moment, den Hunger nach Informationen, nach Wahrheit, auch nach Trost. Das spürt der Leser auf jeder Seite.«»Das ‚Wuhan Diary‘ ist damit auch ein Dokument für die jedem Intellekt Hohn sprechende Verengung dessen, was im heutigen China noch gesagt werden darf.«»Die Schriftstellerin Fang Fang hat das Buch der Stunde geschrieben.«»Ihr Buch ist einzigartig. Es bringt uns die Chinesen nahe, öffnet ein Fenster zu einer privaten Welt, die wir nicht kennen. Es ist tragisch und paradox, dass ausgerechnet diese zutiefst menschliche, auf ihre Art patriotische Stimme zum Schweigen gebracht werden soll.«»Dieses Tagebuch lehrt uns, die Chinesen – nicht ihre Regierung! – zu schätzen: ihren Mut, ihren Erfindungsreichtung, ihren häufig anarchistischen Humor.«

Fang Fang
Fang Fang ist eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Chinas. Sie wurde 1955 geboren und lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr in Wuhan. In den letzten 35 Jahren hat sie eine Vielzahl von Romanen, Novellen, Kurzgeschichten und Essays veröffentlicht. Stets spielten die Armen und Entrechteten in ihren Werken eine große Rolle. 2016 veröffentlichte sie den von der Kritik gefeierten Roman Weiches Begräbnis, für den sie mit dem renommierten Lu-Yao-Preis ausgezeichnet wurde.

Michael Kahn-Ackermann
Michael Kahn-Ackermann, Jahrgang 1946, studierte Sinologie an der LMU München und in Peking. 1988 war er Gründungsdirektor des Goethe-Instituts Peking. Er lebt in Nanjing. Übersetzung diverser chinesischer Werke, zuletzt Zhao Tingyang: Alles unter dem Himmel (2020)