Eine Million Dollar für Nachweis, dass das Bewusstsein den Tod überlebt

Das Letzte Gericht von Fra Angelico. Bild: Jean-Pierre Dalbéra /CC By-2.0

Ein amerikanischer Milliardär, der nicht auf Anti Aging setzt, will über die Ausschreibung eines Preises wissen, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, verlangt werden harte Fakten jenseits begründeten Zweifels.

Es gibt Menschen, die reich sind, so reich, dass sie das Geld niemals ausgeben werden. Da kann man mitunter auf verwegene Ideen kommen, wie man es investieren könnte. Einer träumt davon, eine Technik zu entwickeln, um Gehirne mit ihren kognitiven Kapazitäten direkt mit Computer zu verbinden, um diese zu optimieren und konkurrenzfähig mit KI zu halten, überdies will er mit seiner Raumfahrtfirma den Mars kolonisieren, Tausende von Satelliten im Weltraum platzieren und Tunnels bohren. Ein anderer fördert mit Milliarden US-Dollar des Earth Fund  die Entwicklung von Techniken zur Bekämpfung der Klimaerwärmung, aber strebt auch in den Weltraum und schickt gleichfalls Tausende von Satelliten in eine Umlaufbahn für eine globale Abdeckung mit schnellem Internet. Ein anderer fördert KI, lebensverlängernde Anti-Ageing-Techniken oder Siedlungen auf dem Meer.

Und da gibt es den Milliardär und Immobilienmogul Robert  Bigelow, der  Bigelow Aerospace gegründet hat, um eine kommerzielle Raumstation beispielsweise für eine Mondbasis zu entwickeln, und überzeugt ist, dass es auf der Erde eine „extraterrestrische Präsenz“ gibt. Für das Pentagon untersuchte seine Firma ein paar Jahre mit dem Advanced Aerospace Threat Identification Program des Pentagon Sichtungen von unidentifzierten Flugobjekten. Und überhaupt ist er an anormalen Ereignissen interessiert.

Jetzt hat der Milliardär eine weitere Idee, vielleicht auch als Ersatz für Bigelow Aerospace. Im März 2020 wurden alle Mitarbeiter überraschend entlassen, angeblich auch wegen der Coronavirus-Pandemie. Vermutlich war der letzte Anstoß der Tod seiner Frau, die letztes Jahr gestorben ist, schon 1992 hatte sein Sohn Suizid begangen, und schließlich dürfte die Pandemie auch die Erkenntnis gebracht haben, dass die Menschen trotz aller transhumanistischer Bemühungen und Hoffnungen wegen ihrer Wetware, ihres biologischen Leibes, sterblich sind. Im Alter von 75 Jahren kann man aber auch so schon auf die Endlichkeit des Lebens stoßen und darüber sinnieren, was wohl nach dem Tod kommt oder ob es mit dem Tod sein Bewenden hat.

Die Wissenschaft nehme das Thema nicht ernst, moniert Bigelow, das will er ändern

Das scheint Bigelow nun gepackt zu haben. Er setzt einen Preis von fast einer Million US-Dollar für die drei besten Hinweise auf ein Leben nach dem Tod und ein Überleben des menschlichen Bewusstseins aus. Er hätte auch fragen können, ob es eine Wiederauferstehung und einen Himmel gibt. Aber so klingt das besser, es soll ja auch wissenschaftlich sein.

Man wird sich denken können, wie viel Blödsinniges von Spinnern eingereicht werden könnte. Deshalb muss man sich erst einmal bewerben und seine Qualifikationen vorlegen, um etwas einreichen zu können.  So muss man 5 Jahre auf dem Forschungsgebiet des Überlebens des menschlichen Bewusstseins bereits gearbeitet haben (da wird es nicht viele geben) und am besten Mitglied in einer Forschungsgemeinschaft sein. Bis 1. August können Essays beim Bigelow Institute for Consciousness Studies (BICS)  eingereicht werden, die von 5 Juroren bewertet werden. Die Fragestellung: Was ist der beste Beweis für das Überleben des menschlichen Bewusstseins nach dem endgültigen körperlichen Tod?

Über das Leben und das Bewusstsein nach dem Tod gebe es keine wichtigen Konferenzen für Wissenschaftler, Akademiker und andere Experten. Man nehme das Thema nicht ernst. Bigelow will keine religiösen oder philosophischen Einreichungen, sondern solche mit „harte Beweise über jeden vernünftigen Zweifel hinaus“, um die Öffentlichkeit und die Wissenschaftler darauf aufmerksam zu machen. Zu den festen Beweisen würden auch glaubwürdige Zeugenaussagen über das Überleben des Bewusstseins oder entsprechend belegbare Erfahrungen gehören. Die Beweise könnten aus vorhandener Literatur stammen oder durch Fotografien und elektronischen Daten belegt werden.

Man darf gespannt sein, was die Juroren der Öffentlichkeit an Erkenntnissen vorlegen werden, sofern sie dies machen.

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