Allein mit dem Wort: Erich Mühsam, Carl von Ossietzky, Kurt Tucholsky

Schriftstellerprozesse in der Weimarer Republik


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Welche Macht das Wort hat, welche Bedrohung es für Machthaber darstellt, zeigt das Schicksal der Schriftsteller Erich Mühsam, Carl von Ossietzky und Kurt Tucholsky. Sie kämpften für Recht, Freiheit, Selbstbestimmung und Frieden - "allein mit dem Wort". Sie übten Kritik am bestehenden Staat, der Unrecht nicht bekämpft, sondern sogar praktiziert. Der Staat der Weimarer Republik ging gegen die Schriftsteller an; die politischen Prozesse waren Unrechtsprozesse. Das 3. Reich machte dann "kurzen" Prozess; Erich Mühsam wurde im KZ ermordet; Carl von Ossietzky wurde im KZ so gequält, dass er an den Folgen der Haft starb; Kurt Tucholsky ging ins Exil und starb dort kurze Zeit danach. Ihr "Verbrechen": das Wort. Die Schriftsteller wollten sich nicht "fügen". Sie wurden physisch vernichtet; aber ihre Gedanken leben und sorgen mitunter heute noch für Unruhe wie der Satz "Soldaten sind Mörder" von Kurt Tucholsky.
Die Aufsätze in diesem Buch, geschrieben von kompetenten Kennern dieser Schriftsteller, befassen sich mit den Schriftstellerprozessen in der Weimarer Republik, mit dem Thema der Bedrohung der Meinungsfreiheit - gestern und heute.

Chris Hirte
WILLIAM BOYD, 1952 als Sohn schottischer Eltern in Ghana geboren, ist dort und in Nigeria aufgewachsen, bevor er in Großbritannien zur Schule ging und studierte. Dass er sich in keiner Kultur ganz zu Hause fühlt, sei für einen Schriftsteller eine gute Voraussetzung, sagt Boyd. Seinen ersten Roman veröffentlichte er 1981, heute gilt er als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Erzähler der zeitgenössischen Literatur. Zuletzt erschienen in der Reihe Der kleine Gatsby die Erzählung All die Wege, die wir nicht gegangen sind und im Kampa Verlag seine Romane Trio und Blinde Liebe sowie die Erzählungen Der Mann, der gerne Frauen küsste, außerdem Neuausgaben von Eine große Zeit, Die blaue Stunde, Brazzaville Beach, Die neuen Bekenntnisse, Ruhelos, Armadillo, Einfache Gewitter, Stars und Bars und Wie Schnee in der Sonne. William Boyd lebt mit seiner Frau in London und im südfranzösischen Bergerac, wo er auch Wein anbaut. Ganz gleich, wo er sich gerade aufhält – er geht für sein Leben gern spazieren.