Die Pandemie als psychologische Herausforderung

Ansätze für ein psychosoziales Krisenmanagement

  • Psychosozial-Verlag
  • Softcover
  • 185 Seiten
  • 21,0 cm x 14,8 cm
  • Erscheinungsdatum: 30.06.2020
  • Artikelnummer 978-3-8379-3035-1

Schon lange vor dem neuartigen Coronavirus wurden Szenarien für die Bekämpfung von Pandemien entworfen. Psychologischen Faktoren und emotionalen Belastungen wurde dabei bemerkenswert wenig Aufmerksamkeit zuteil. Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Li

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Schon lange vor dem neuartigen Coronavirus wurden Szenarien für die Bekämpfung von Pandemien entworfen. Psychologischen Faktoren und emotionalen Belastungen wurde dabei bemerkenswert wenig Aufmerksamkeit zuteil. Mit der Zielsetzung, diese psychosoziale Dimension stärker zu beleuchten, erschien im Herbst 2019 die englischsprachige Originalausgabe dieses Buches - nur wenige Wochen vor dem Ausbruch von COVID-19 im chinesischen Wuhan.

Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Literatur zu früheren Pandemien untersucht Steven Taylor die psychologischen Folgen von Pandemien und ihrer Bekämpfung. Er verdeutlicht, dass die Psychologie bei der (Nicht-)Einhaltung von Abstandsregelungen und Hygieneempfehlungen sowie beim Umgang mit der pandemischen Bedrohung und den damit verbundenen Einschränkungen eine wichtige Rolle spielt. Anhand zahlreicher Fallberichte erörtert er die vielfältigen Reaktionen: weitverbreitete Ängste vor Ansteckung und wirtschaftlichem Ruin, Panikkäufe, Verschwörungstheorien, Rassismus, unangepasstes Verhalten sowie Abwehrreaktionen, aber auch die Zunahme von Altruismus.

Abschließend skizziert Taylor Konsequenzen für die Planungen des öffentlichen Gesundheitswesens und entwirft Möglichkeiten eines gesamtgesellschaftlichen Umgangs mit einer solchen Krisensituation.

»Für künftige Forschungen wünscht sich S. Taylor ein ›besseres Verständnis der Gründe, auf Basis derer Menschen Gesundheitsempfehlungen einhalten oder nicht.‹ Dies würde ›wichtige Folgeüberlegungen, wie Gesundheitsbehörden die Öffentlichkeit aufklären und Interventionen zur Eindämmung der Infektionsausbreitung implementieren können‹, ermöglichen. (S. 155) Angesichts der spürbaren oder noch zu erwartenden psychosozialen Auswirkungen der aktuellen Krise liest sich dies wie ein dringender Appell. Die einzelnen Themenbereiche, die in dieser Besprechung nur angedeutet werden konnten, lohnen eine tiefere Auseinandersetzung. S. Taylor liefert dafür erste Orientierungen und einen großen wissenschaftlichen Apparat.«
Jürgen Kreft, Fortbildungsinstitut für Supervision Newsletter Nr. 16, Juni 2020

»Nur wenige Seiten benötigt Taylor, um ein Szenario zu schildern, das unserem Alltag seit Ausbruch von Covid-19 bis in erstaunliche Details gleicht. Wie ist das möglich? Diese Beschreibungen sind das Ergebnis einer akribischen wissenschaftlichen Auswertung bisheriger Pandemieverläufe in der Geschichte der Menschheit.«
Antje Wegwerth, Nordkurier am 11. Juni 2020

»Da Steven Taylor seit langer Zeit zu den anerkannten Psychologen gehört, die sich intensiv, empirisch und interdisziplinär mit den psychologischen Herausforderungen einer Pandemie beschäftigen, darf der Leser davon ausgehen, nach der Lektüre auf dem gegenwärtigen, gut abgesicherten Stand der Diskussion zu sein.«
Leserkommentar vom 5. Juni 2020

»In den Gesundheitsbehörden sind nur wenig Ressourcen vorhanden – es fehlt nicht nur an Schutzkleidung, Desinfektionsmitteln oder Beatmungsmaschinen – vor allem fehlen auch solche speziell für den Umgang mit den psychologischen Faktoren einer Pandemie. Dadurch ausgelöste emotionale Reaktionen wie z.B. Sorgen, Angst, seelische Not auf der einen und Verhaltensprobleme wie z.B. die Nichteinhaltung von Regeln, Vermeidungsverhalten oder Stigmatisierungen auf der anderen Seite können für den Verlauf der Infektion eine entscheidende Rolle spielen. Deshalb werden in diesem Buch wichtige Lücken geschlossen.«
Rudolf Sanders, Leserkommentar am 31. Mai 2020

»Vieles liegt in Taylors Buch bereits systematisch und fundiert vor, das durchaus als Leitfaden gelten darf, nicht nur für den Umgang mit Angst, Isolation und Quarantäne, mit dem Stress in Großgruppen und den Antworten auf Angst.«
Caroline Fetscher, Der Tagesspiegel, 22. März 2020