Die Ideologie der Tyrannei.

Neognostische Mythologie in der amerikanischen Politik. Aus dem Englischen übersetzt von Helmut Böttiger.

  • Duncker & Humblot GmbH
  • Softcover
  • 311 Seiten
  • 1. Auflage
  • 23,3 cm x 15,7 cm
  • Erscheinungsdatum: 06.05.2015
  • Artikelnummer 978-3-428-14173-9

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Die »Ideologie der Tyrannei« führt den zeitgenössischen Jargon der politischen Korrektheit und die so genannte >Politik der Multikulturalität<, die den akademischen und öffentlichen Diskurs (nicht nur) in den Vereinigten Staaten so sehr beherrschen, auf die spinöse Soziologie des obskuren französischen Pornographen Georges Bataille (1897-1962) zurück. Die Verherrlichung der Gewalt in dessen Werk wurde in abstrakter Form von den späteren Anhängern Batailles neu aufgearbeitet. Das hat eine eigentümliche Redeweise geschaffen und zur Betonung der Unterschiede und Gegensätze, zu intellektueller Verzweiflung und zu einem tiefgründigen politischen Konservatismus geführt. Dass die sogenannte Linke in letzter Zeit auf diese problematische Doktrin der Entzweiung eingeschwenkt ist, führt innerhalb unserer Gesellschaft zu einer desaströsen Lähmung von kritischen und moralischen Fähigkeiten und damit auch der gesunden Konfliktkultur. Dies könnte angesichts des Aufkommens endloser Kriege fatale Folgen haben.

Helmut Böttiger
Helmut Böttiger, aufgewachsen im hohenlohischen Creglingen, studierte Germanistik und Geschichte in Freiburg. Er promovierte über Fritz Rudolf Fries und die DDR-Literatur. Nach verschiedenen Stationen als Kulturredakteur, u.a. bei der Frankfurter Rundschau, lebt er seit 2002 als freier Autor in Berlin. Zu seinen Veröffentlichungen über Celan zählen Orte Paul Celans (1996), Wie man Bücher und Landschaften liest (2006) und Wir sagen uns Dunkles. Die Liebesgeschichte zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan (2016). Sein Buch Die Gruppe 47. Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb wurde mit dem Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.