Darwin schlägt Kant

Über die Schwächen der menschlichen Vernunft und ihre fatalen Folgen

  • Orell Füssli Verlag
  • Hardcover
  • 480 Seiten
  • 4. Aufl.
  • 22,3 cm x 15,5 cm
  • Erscheinungsdatum: 13.03.2020
  • Artikelnummer 978-3-280-05722-3

Hardcover

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Der Verstand gilt als schärfste Waffe des Menschen. Durch den Verstand ist er anderen Lebewesen überlegen. Er ist das Beste, was die Evolution in Millionen Jahren hervorgebracht hat, ihr ultimatives Erfolgsmodell. So weit die Legende. Fakt aber ist: Der primär evolutionäre Zweck der Vernunft, nämlich die Überlebensfähigkeit der menschlichen Art zu steigern, wird oft zu wenig beachtet. Ihr Potenzial hingegen wird überschätzt.
Denn in den menschlichen Verstand wurden viele Mechanismen eingebaut, die sich in der Evolution über Millionen von Jahren als sehr erfolgreich erwiesen: stereotype Automatismen und emotionale Kurzschlüsse, sogenannte evolutionäre Stoßdämpfer, die oft zu verzerrten Beurteilungen führen. Diese Mechanismen stehen im Widerspruch zu den Ideen der Aufklärung und des Humanismus und werden bis heute in Diskussionen stark vernachlässigt.
Frank Urbaniok analysiert differenziert, welche fatalen Folgen daraus für das Individuum und die Gesellschaft resultieren können. Nicht zuletzt, so sein Fazit, zielen gerade populistische und extremistische Kräfte mit ihrer Propaganda genau auf diese Schwächen und erschüttern die Demokratien bis in die Grundfesten.

Frank Urbaniok
Frank Urbaniok ist der renommierteste Psychiater der Schweiz und leitete von 1997-2018 als Chefarzt die grösste forensische Institution des Landes (Psychiatrisch Psychologischer Dienst des Kantons Zürich). Er ist Professor an der Universität Konstanz, hat diverse weitere Lehraufträge und gilt als international führender Experte im Bereich der Forensischen Psychiatrie und Psychologie. Urbaniok leitete verschiedene Therapie- und Forschungsprojekte und ist daneben als Psychotherapeut, Gutachter und Supervisor tätig. Sein Arbeitsschwerpunkt sind Sexual- und Gewaltstraftaten. Mit FOTRES (Forensisches Operationalisiertes Therapie- und Risiko-Evaluations-System) entwickelte er ein eigenes diagnostisches System für die Risikobeurteilung von Straftätern, das im gesamten deutschsprachigen Raum zum Einsatz kommt.