Artikel 230 von 230

Der Kult

Über die Viralität des Bösen

  • Rubikon
  • Softcover
  • 360 Seiten
  • 1. Auflage
  • 20,5 cm x 13,5 cm
  • Erscheinungsdatum: 31.01.2022
  • Artikelnummer 978-3-96789-028-0

Softcover

lieferbar innerhalb von 3-4 Werktagen
Auf den Merkzettel

weitere Ansichten

Warum tun gute Menschen Böses? Weshalb werden so viele zu fügsamen Dienern des Unrechts? Und warum rebellieren sie nicht, wenn man ihnen die Freiheit nimmt? Antworten auf diese Fragen erhalten wir, wenn wir erkennen: Es geht tatsächlich ein Virus um — ein verheerendes Virus des Geistes. Ein Virus, das die Menschen zu Anhängern eines Weltuntergangskultes macht, das sie in ängstliche Sklaven verwandelt und ihre Werte ins Lebensfeindliche verkehrt. Wie funktioniert dieser Kult und woher kommt er? Wer ist sein Gott, wer sind seine Priester? Nur wenn wir die Wirkweise dieses Kultes verstehen und uns philosophisch gegen ihn immunisieren, können wir uns ein Leben bewahren, für das es sich zu leben lohnt. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage »Wie konnte all das bloß geschehen?« nimmt Gunnar Kaiser uns mit auf eine philosophische Reise ins Dickicht der Kultideologie, ins Innerste einer vergifteten Gesellschaft. Mit kategorischem Optimismus inmitten der geistigen Nacht weist Kaisers Buch den Weg aus selbst verschuldeter Ohnmacht hin zu einer Kultur der Lebendigkeit und Freiheit. Egal, wie aussichtslos die Lage auch erscheint: Wir sind nicht machtlos. Denn sobald wir unsere Fesseln erkennen, können wir uns von ihnen befreien und gemeinsam Neues erschaffen — besser denn je!

»Angesichts der horrenden Folgen, die in der Krise entstanden sind, können wir die Entlarvung der Welt auf unserer Suche nach der geistigen Situation der Zeit nur bewerkstelligen, indem wir fragen: Warum sind so viele plötzlich so fügsam? Warum tun gute Menschen Böses? Wie gelingt es, die Menschen zu Mittätern zu machen? Wo ist der gesunde Menschenverstand geblieben?« »Wer nicht aufschreit und ›Wehret den Anfängen‹ ruft, kann nicht länger für sich in Anspruch nehmen, er sei gegen die Aufopferung des Individuums für das Gemeinwohl. Gegen Anpassung, Autoritätshörigkeit und Konformismus. Gegen Autokratie und Kontrollstaat, gegen einen Polizeistaat, der bloß nach law and order vorgeht. Gegen Propaganda, Zensur und eine Verengung der Debatte. Gegen Diffamierung, Hetze, Diskriminierung und die Ausgrenzung Andersdenkender.« »Das Besondere an der Großen Umkehrung unserer Epoche ist nicht nur, dass sie in so kurzer Zeit mit so großer Beschleunigung und für alle fühl- und sichtbar stattgefunden hat, sondern auch, dass sie das gesamte Leben umfasst.« »Es ist eine eigenartige Gefangenschaft, in die wir geraten sind. Ihre Eigenart besteht unter anderem darin, dass einige sie von erster Minute an beklagten, doch viele sie gar nicht groß zu bemerken scheinen. Und wenn, dann halten sie sie für ein notwendiges Übel, weil sie den zwar stets wechselnden, aber schließlich mit der Autorität der Wissenschaft untermauerten Begründungen der Regierungen Glauben schenken.« »Wie gelingt es einigen wenigen, so viele Menschen in Geiselhaft zu halten und sie mit dem Versprechen von mehr ›Freiheiten‹ dazu zu verführen, sogar einen genbasierten Stoff an sich ausprobieren zu lassen, was kaum einer aus gesundheitlichen oder altruistischen Gründen tut, sondern allein aus dem verständlichen Wunsch heraus, wieder frei zu sein? Die Vermutung liegt nahe, dass es sich keinesfalls um eine einseitige Überwältigung durch Mächtigere handelt, sondern vielmehr um eine verhängnisvolle Kollaboration – wir haben unserer Freiheitsberaubung nicht nur zugesehen, wir haben ihr zumindest implizit zugestimmt. Wir haben uns aufgrund eines stillschweigenden Einvernehmens auf den Weg in eine freiwillige Knechtschaft begeben.« »Frustrierend und ernüchternd zugleich ist es, zu sehen, wie durch Angstrhetorik, Manipulation, Desinformation, Lügen durch Auslassen, fehlerhafte Berichterstattung, Einseitigkeit, unkritische Fügsamkeit, blindes Behördenvertrauen, feiges Abnicken sowie durch das verheerende Schweigen der Intellektuellen angesichts nie dagewesener Freiheitsbeschränkungen und der Aussetzung von Bürgerrechten mittels eines Regierens per Verordnung, angesichts der moralistischen Verengung des öffentlichen Diskurses, der offenkundigsten Doppelstandards und der Diffamierung und Mundtotmachung von Gegenmeinungen ein Klima geschaffen worden ist, in dem jemand, der nicht bereit ist, die Neue Normalität zu akzeptieren, sofort im Verdacht steht, ein Wehrkraftzersetzer zu sein.« »Intellektuelle machen sich in einer Mischung aus Feigheit, geistiger Trägheit, überheblicher Arroganz, Opportunismus und ideologischer Blindheit ein weiteres Mal in der Geschichte zu Handlangern eines ebenso utopistischen wie gefährlichen Gesellschaftsumbaus, der nichts weniger als eine zentralistische, dirigistische, planwirtschaftliche, illiberale und entdemokratisierte Weltordnung zum Ziel hat.«

»Gunnar Kaiser gelingt es dank großer intellektueller Neugier und der Fähigkeit, komplexe Themen zugänglich zu machen, (...) Faszination für philosophische und gesellschaftspolitische Fragen zu vermitteln.«
Otfried Höffe, Professor für Philosophie


»Wer die Überzeugung hat, Politiker strebten ein totalitäres System (an), muss zu Kaisers Buch greifen. Wer seine Angstlust animieren oder steigen möchte umso mehr. Ruhigere Gemüter können, müssen aber nicht zuschlagen, doch verpassen etwas bei der Nicht-Lektüre. Schließlich ist eine Sonnenfinsternis ein phänomenales Naturspektakel.«
Deborah Ryszka, Journalistin

Gunnar Kaiser
Gunnar Kaiser, geboren 1976 in Köln, arbeitet als Lehrer für Deutsch und Philosophie. In renommierten Literaturzeitschriften und in Anthologien veröffentlichte er Kurzgeschichten und Gedichte. Er lebt in Köln.