Die Bürgerkriege innerhalb der islamischen Welt und die Konfrontation mit dem Westen sind die Grundkonflikte unserer Zeit. Im Koran selbst liegen die Wurzeln dieser Auseinandersetzungen, denn einerseits birgt er eine Botschaft der Toleranz und des Mitgefühls, andererseits ist er ein religiöser Text, der Brutalität und Mord legitimiert. Dieser Widerspruch rührt von der Person und dem Leben Mohameds her, dem anfangs friedlichen Prediger und späteren Warlord. Hamed Abdel-Samad stellt zentrale Suren vor, leitet sie ein und kommentiert sie mit Blick auf Entstehungsumstände und Rezeption. Er zeigt, warum sich friedliebende Muslime ebenso auf den Wortlaut des Korans stützen, wie dies gewalttätige Islamisten tun, und welche Konflikte daraus erwachsen.
Hamed Abdel-Samad, geboren 1972, studierte Sprachen und Politik. Er arbeitete für die UNESCO, am Lehrstuhl für Islamwissenschaft in Erfurt und am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur in München, er war Mitglied der Deutschen Islam Konferenz. Seine Bestseller sorgen für Aufsehen: ›Aufklärung durch Tabubruch‹ (ZDF-Aspekte). Wegen seiner Tabubrüche wurde 2013 eine Fatwa gegen ihn verhängt, seither lebt er unter permanentem Polizeischutz.