Beschreibung
Seit Jahren steigt die Einwirkung privater Consulting-Agenturen, Think Tanks und Expertenräte auf politische Entscheidungen - und auf deren operative Umsetzung.
Es werden jedoch auch zunehmend kritische Stimmen laut, für die diese Intervention einer neuartigen Ratgeberindustrie zugleich Kehrseite einer schleichenden Entdemokratisierung der Gesellschaft ist: die Wirksamkeit einer demokratischen Öffentlichkeit sowie die Legitimationspflicht politischer Institutionen nehmen gleichermaßen ab.
Aus dieser kritischen Perspektive analysieren die AutorInnen des vorliegenden Bandes die Praxis der Bertelsmann Stiftung, der in Deutschland wohl einflussreichsten privaten Politikberatungsagentur, die auf nahezu allen gesellschaftlichen Feldern operativ tätig ist und Reformszenarien entwirft.
Die nun vorliegende Auflage wurde ergänzt um zwei neue Beiträge, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln kritisch mit der Praxis der Bertelsmann-Tochter Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) beschäftigen (Alidusti und Lieb). Ein weiterer Beitrag hinterfragt die Versuche der Bertelsmann Stiftung, die deutsche Einwanderungspolitik zu beeinflussen (Redaktion german foreign policy); schließlich ist noch ein Artikel zu Privatisierungen der Kommunalverwaltungen, vorrangig an den Beispielen Würzburg und Dormagen, hinzu gekommen (Bauer).
Es werden jedoch auch zunehmend kritische Stimmen laut, für die diese Intervention einer neuartigen Ratgeberindustrie zugleich Kehrseite einer schleichenden Entdemokratisierung der Gesellschaft ist: die Wirksamkeit einer demokratischen Öffentlichkeit sowie die Legitimationspflicht politischer Institutionen nehmen gleichermaßen ab.
Aus dieser kritischen Perspektive analysieren die AutorInnen des vorliegenden Bandes die Praxis der Bertelsmann Stiftung, der in Deutschland wohl einflussreichsten privaten Politikberatungsagentur, die auf nahezu allen gesellschaftlichen Feldern operativ tätig ist und Reformszenarien entwirft.
Die nun vorliegende Auflage wurde ergänzt um zwei neue Beiträge, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln kritisch mit der Praxis der Bertelsmann-Tochter Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) beschäftigen (Alidusti und Lieb). Ein weiterer Beitrag hinterfragt die Versuche der Bertelsmann Stiftung, die deutsche Einwanderungspolitik zu beeinflussen (Redaktion german foreign policy); schließlich ist noch ein Artikel zu Privatisierungen der Kommunalverwaltungen, vorrangig an den Beispielen Würzburg und Dormagen, hinzu gekommen (Bauer).
über die Autoren
Wolfgang Lieb
Wolfgang Lieb ist Jurist, freier Publizist und ehemaliger Politiker. Früher war er Staatssekretär im Wissenschaftsministerium in NRW.
Lieb studierte Rechtswissenschaften in Köln. Nach dem Studium wurde er zunächst Wissenschaftlicher Assistent an der damaligen Gesamthochschule Essen und wechselte 1976 an die sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Bielefeld. 1979 bis 1983 arbeitete er in der Planungsabteilung des Bundeskanzleramtes und wurde anschließend Leiter des Grundsatzreferates in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens in Bonn. Ab 1987 war er zunächst stellvertretender, später Regierungssprecher und Leiter des Landespresse- und Informationsamtes des Landes Nordrhein-Westfalen und unter Ministerpräsident Johannes Rau. Von 1996 bis 2000 war er Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerium.
Seit Ende 2003 betreibt er zusammen mit dem Publizisten Albrecht Müller die politische Webseite NachDenkSeiten. Für die Nachdenkseiten nahm er 2009 den Alternativen Medienpreis entgegen.
Stefanie Schröder
Stefanie Schröder hat Germanistik und Geschichte studiert und lebt in Münster. Autorin mehrerer erfolgreicher Romanbiografien.
Jens Wernicke
Jens Wernicke ist Diplom-Kulturwissenschaftler und arbeitete lange als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Politik und als Gewerkschaftssekretär. Heute betätigt er sich als Autor und ist Gründer und Herausgeber von Rubikon, dem Magazin für die kritische Masse. Zuletzt erschienen von ihm die Spiegel-Bestseller „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen: Das Corona-Unrecht und seine Täter“ sowie „Lügen die Medien? Propaganda, Rudeljournalismus und der Kampf um die öffentliche Meinung“.