Rechts und links

Zur Karriere einer folgenreichen Unterscheidung in Geschichte und Gegenwart

  • Serie herausgegeben von Anne Hamilton
  • zu Klampen Verlag
  • Hardcover
  • 216 Seiten
  • zu Klampen Essays
  • 119 mm x 186 mm x 20 mm
  • Erscheinungsdatum: 13.10.2025
  • Artikelnummer 978-3-98737-043-4

»Rechts« und »links« entfalten als politische Kampfbegriffe eine zunehmend destruktive Wirkung. Peter Hoeres spürt der historisch allgegenwärtigen Verbreitung der Rechts-links-Unterscheidung in Religion, Kultur und Sprache nach. Er plädiert für eine nücht

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Nach dem Ende der Sowjetunion galt die Unterscheidung 'rechter' und 'linker' politischer Strömungen als veraltet. In einer globalisierten Welt sollten politische Entscheidungen nicht mehr durch ideologische Kategorien bestimmt, sondern fortan sachgerecht getroffen werden.Spätestens nach den Terroranschlägen von 2001 erwies sich die Vorstellung vom Ende der Geschichte als Illusion. Seitdem kehrt das binäre politische Ordnungsmuster mit Macht zurück, allerdings neu akzentuiert. Kaum ein Mensch will und darf in Deutschland mehr rechts sein. Die Zuschreibung 'links' ist hingegen weniger stark negativ belastet. Wie variabel die Positionierung zwischen den beiden Polen allerdings sein kann, zeigt sich mit Blick auf Selbstverständnis und Außenwahrnehmung der Nationalsozialisten und auf die Richtungskämpfe im Kommunismus.Peter Hoeres belegt eindrucksvoll, dass die Renaissance des binären politischen Ordnungsschemas auf Konstanten beruht, die sich durch die gesamte menschliche Geschichte ziehen. 'Rechts' war, im Gegensatz zu heute, historisch überwiegend positiv, 'links' überwiegend negativ besetzt. Eine politische Umwertung erfolgte erst im Zuge der Französischen Revolution. Mit der zunehmenden normativen Zuspitzung droht das binäre Schema inzwischen zur Gefahr für den Rechtsstaat und das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft zu werden.

Peter Hoeres
Peter Hoeres ist Professor für Neueste Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

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