Erasmus von Rotterdam

  • Patrimonium Aachen
  • Softcover
  • 235 Seiten
  • 23002. 2. Auflage
  • 209 mm x 136 mm x 14 mm
  • Erscheinungsdatum: 10.08.2023
  • Artikelnummer 978-3-86417-200-7

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Als Martin Luther zu Beginn des 16. Jahrhunderts mit seinen Reformbestrebungen an die Öffentlichkeit trat, war Erasmus von Rotterdam (1466-1536) schon viele Jahre lang eine der prägenden Persönlichkeiten im Zeitalter des Humanismus. Er prägte nicht nur das Denken der europäischen Intellektuellen, sein Einfluss reichte bis in die Fürstenhäuser und höchste klerikale Kreise seiner Zeit. Die Reformation ist ohne diese herausragenden Renaissance-Gelehrten folglich nicht zu verstehen. Seine humanistischen Schriften, seine Herausgaben der Kirchenväter, seine Satiren wie das »Lob der Torheit« und seine theologischen Texte haben breite Wirksamkeit entfaltet. Seine umfassende Revision des Neuen Testaments, sein »Novum testamentum«, kann als ein Begründer der modernen Bibelexegese gelten.

Die Biographie dieses großen humanistischen Gelehrten aus der Feder des niederländischen Kulturhistorikers Johan Huizinga (1872-1945) ist ein »Klassiker« der geschichtswissenschaftlichen Literatur. Sie liegt nun in einer zweiten Auflage der Übersetzung von Hartmut Sommer vor.

Johan Huizinga
Johan Huizinga wurde am 7. Dezember 1872 in Groningen (Niederlande) geboren. Schon während der Schulzeit zeichnete er sich durch eine ungewöhnliche Sprachbegabung aus. Zunächst studiert er orientalische Sprachen, um nach seiner Promotion (1897) sich der Geschichtswissenschaft zuzuwenden. Er war dann Geschichtslehrer in der Schule in Harlem. 1903 habilitierte er sich an der Universität Amsterdam für altindische Kultur- und Religionsgeschichte. 1905 wurde er auf den Lehrstuhl für niederländische Geschichte an der Universität Groningen berufen, den er zehn Jahre später mit dem für allgemeine Geschichte an der Universität Leiden tauschen konnte. Dort lehrte er bis 1940, als die Universität durch die deutsche Besatzung geschlossen wurde. 1942 wurde der siebzigjährige Huizinga, der durch seine kulturhistorischen Schriften dem Nazi-Regime unbequem geworden war, für mehrere Monate in ein Konzentrationslager verschleppt. Auch nach seiner Entlassung durfte er nicht nach Leiden zurückkehren; er starb am 1. Februar 1945 in einem Landhaus in De Steeg, das ihm als Wohnsitz zugewiesen worden war. – Johan Huizinga war Präsident der Abteilung «Letterkunde» der Königlichen Akademie der Wissenschaften (1929-1942) und Ehrendoktor der Universitäten Tübingen und Oxford.