Mental Voodoo

Gedichte

  • Urs Engeler
  • Softcover
  • 229 Seiten
  • 147 mm x 187 mm x 20 mm
  • Erscheinungsdatum: 03.01.2024
  • Artikelnummer 978-3-907369-16-6

Buch

lieferbar innerhalb von 10 Tagen
Auf den Merkzettel

"Auf Yorùbá ist dein Vater dein Name." Logan Februarys Gedichte, die hier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vorliegen, sind "Selbstporträts mit fremder Zunge", die sich zwischen Yorùbá und Englisch bewegen. In ihrer poetischen Praxis eines mentalen Voodoo treffen prä-koloniale, genderfluide westafrikanische Traditionen auf die queeren Diskurse unserer Gegenwart und erzeugen ganz neue Formen des Analogiezaubers.


"Rimbauds Idee einer 'systematischen Entregelung aller Sinne' findet in den Gedichten von Logan February statt. In diesen Gedichten werden derart viele Texturen, Bewegungen, Klänge wachgerufen, dass sich das Gefühl einer Überwältigung einstellen mag. Ihr Trick besteht darin, einer neuen Logik Raum zu geben, die uns erkennen lässt, dass wir der Stimme einer tiefgreifenden Erinnerung zuhören, die von der Schönheit, von den Traumata des Körpers und des Landes spricht. Oder, um es mit den Worten von Februarys großartigem Gedicht 'At Prophetstown' zu sagen: 'Da sind wir, marschieren / durch die Geister, die das Land zuerst bestellten, / aus meinem zerbrochenen Land kam ich / hierher. Geschichten, zugleich außer mir / und in mir.' Logan February ist das seltene Ausnahmetalent einer ganzen Generation. Überzeugen Sie sich selbst." (Raymond Antrobus)


"Ein kühnes und eigensinniges Loblied auf schwarze, queere Körper. Bissig und lebendig. Vielschichtige und konzeptuelle Poesie, mit konfessionellem Unterton und fatalistischen Absichten." (Dami Ajayi)

Christian Filips
Christian Filips wurde 1981 in Osthoven geboren. Nach dem Besuch einer Europäischen Schule in Belgien studierte er von 2000 bis 2003 Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft an der Universität Wien und arbeitete zeitweise als Tanztheaterdramaturg am Staatstheater Darmstadt. Für seinen ersten Gedichtband Schluck auf Stein erhielt er 2001 den Rimbaud-Preis des Österreichischen Rundfunks.  2003 wechselte Filips an die Freie Universität Berlin, an der er 2008 seine Studien mit einer Arbeit zu Hölderlins spätesten Gedichten abschloss. Von 2003 bis 2010 arbeitete er vor allem als Musikdramaturg und Übersetzer, wobei seine Pasolini-Übersetzungen "Dunckler Enthusiasmo" und die Arbeit als Programmleiter für die Sing-Akademie größere Beachtung fanden. Seit 2010 hat er verstärkt auch als Regisseur für das Theater gearbeitet.  Derzeit lebt Filips als freier Autor in Berlin. Seine Texte und Übersetzungen erscheinen vor allem im Schweizer Verlag Urs Engeler Editor. Als kennzeichnend für seine Arbeiten gilt eine „bewegliche lyrische Mischsprache“ (NZZ), die „Sozio- und Dialekte, Journalisten- und Fachsprachen“, aber auch einen geschichtsbewußten Ton und geisteswissenschaftliche Diskurse mit einbezieht. Gemeinsam mit Urs Engeler gibt Filips seit 2010 die roughbooks heraus, eine Reihe für zeitgenössische Poesie. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Kai-Uwe Jirka (Dirigent, Chorleiter) und Monika Rinck (Autorin). Zudem übersetzt Filips, vornehmlich aus dem Englischen, Italienischen und Niederländischen (J. H. Prynne, Paul Bogaert, Els Moors).