1919. Ein Bürgerkrieg fegt mit aller Gewalt über das zerfallende Zarenreich. Gefangen zwischen den Fronten, finden die beiden Freunde Willi und Maxim ein von Soldaten zurückgelassenes Maschinengewehr. Für Maxim ein Geschenk des Himmels, für Willi die größte Herausforderung seines Glaubens, denn als Sohn mennonitischer Siedler hat er gelernt, jede Form von Gewalt abzulehnen. Eine Zerreißprobe für die Freundschaft der beiden Jungs. Während Willis Familie in der aufkommenden Sowjetdiktatur ums nackte Überleben und um ihren Glauben kämpft, schlägt sich Maxim ausgerechnet auf die Seite des Regimes. Beide wissen nicht, ob sich ihre Wege je noch einmal kreuzen werden.
Der Autor blickt in eines der dunkelsten Kapitel europäischer Geschichte, und erzählt zugleich ein Stück eigener Familiengeschichte. Ungemein packend und herzergreifend zu lesen.
Aus dem Nachwort des Autors:
Fast zweihundert Menschen schauen heute - siebzig Jahre später - auf Willi und Elisabeth als ihre Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern zurück. Ein Vermächtnis, das kaum einer je zu träumen wagte, der die damaligen Zeiten miterleben musste. Es ist die Geschichte einer Familie, in die ich hineingeheiratet habe und die sich mir über viele Jahre - wie ein stetig wachsendes Mosaik - erschlossen hat.
Ich habe lange nach einer geeigneten Form gesucht, um dieses Mosaik festzuhalten. Und so ist schließlich dieses Buch entstanden, in dem sich die Erinnerungen meiner Schwiegermutter in den Erlebnissen von Gretas Familie wiederspiegeln. Die Figur des Maxim ist hingegen fiktiv, steht aber stellvertretend für die ganze sowjetische Tragödie, die so viel Leid über so viele Menschen gebracht hat.
Meine Hoffnung ist, dass dieses Buch einen Beitrag leisten kann, die Geschehnisse von damals nicht zu vergessen, sondern für nachfolgende Generationen am Leben zu erhalten.