Eine erschütternde Reflexion über das Versagen der Konfliktparteien im Nahost-Konflikt, einander als Gleichberechtigte zu behandeln, als Partner auf dem Weg zum Frieden, anstatt als Feinde und Völkermörder. Die Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 löste die Nakba (arab. "Katastrophe") aus: die Vertreibung des palästinensischen Volkes, die Bruchlinien schuf, welche bis heute auf gewaltsame und tragische Weise fortbestehen. In den folgenden Jahrzehnten, während die Berliner Mauer fiel und Südafrika die Apartheid abschaffte, lehnten die israelische Regierung und die PLO jede Gelegenheit zur Aussöhnung ab. Raja Shehadeh, Menschenrechtsanwalt und Palästinas größter lebender Schriftsteller, zeigt auf, dass dies trotzdem nicht bedeutet, dass die beiden Nationen nicht als Partner auf dem Weg zum Frieden zusammenarbeiten können. Im Gegenteil: Wenn dieser Konflikt nicht im gegenseitigen Völkermord enden soll, müssen sie zusammenarbeiten, gegen die Extremisten auf beiden Seiten. Dieses Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt: Der erste, "Wie sind wir an diesen Punkt gekommen?", ist die überarbeitete Fassung eines Vortrags, den Shehadeh 2016 auf einer Friedenskonferenz in Kyoto hielt; der zweite, "Der Krieg in Gaza, 2023-2024", beschreibt in schrecklichen, anatomischen Details die Schrecken des Lebens in Gaza, wobei der Ton des Autors zwischen Wut und Verzweiflung schwankt. In seinem anmutigem, erschütternd beobachtendem Stil ist dieses Werk eine neue Perspektive in einer Zeit großer Not.