Beschreibung
Mumia Abu-Jamal, der als Jugendlicher selbst Teil dieser revolutionären Bewegung war, schreibt 2003-2004 aus seiner Zelle im Todestrakt heraus seine lebendigen und anregenden Erinnerung an seine Zeit in der Black Panther Party auf. Dabei beleuchtet er die Geschichte von schwarzen Menschen in den USA seit der Sklavenhalterzeit bis heute, erklärt die Entstehung, die Ausrichtung und das Wirken der Partei, den Personenkult um den Mitbegründer Huey P. Newton, die staatliche Repression in Form des Aufstandsbekämpfungs-Programms COINTELPRO des FBI gegen die Bewegung, aber auch die Situation der Frauen in der Partei, das ganz normale und unspektakuläre Alltagsleben eines Panthers und den Zerfall, bis hin zum Erbe der Partei. Anders als in vielen bisherigen Publikationen zum Thema schreibt hier nicht nur ein Beobachter, sondern ein ehemaliges Mitglied mit seinen Innenansichten über diese kämpferische, lebendige, konfliktreiche und einflussreiche Bewegung. Erneut kombiniert er subjektives Erleben mit objektiver Kritik - er war als Jugendlicher ein begeistertes Mitglied der aufstrebenden Party, sie war für ihn Aufbruch und Abenteuer, Freiheit und Verpflichtung. Er liebte seinen Mentor und Ersatzvater Reggie Schell, er nahm seine revolutionären Aufgaben ernst - und er monierte autoritäre Strukturen und ideologische Fehler.Er schafft es, dem Leser die Geschichte der Sklaverei in kurzer Zeit näher zu bringen und aufzuzeigen, was sie auch heute noch für das Leben von Schwarzen in den USA bedeutet. Ergreifend sind die Passagen über die Qual und Tyrannei, die Demütigung und versuchte Entmenschlichung der schwarzen Sklaven - und Sklavinnen. Allerdings bringt er die LeserInnen auch zum Schmunzeln, wenn er über seine eigenen Erfahrungen schreibt, z.B. mit welchen Problemen er sich als Jugendlicher bei der Gründung der BPP-Gruppe in Philadelphia herumschlagen musste. In Ton und Inhalt abwechslungsreich, informativ, dramatisch, lustig und spannend.
über die Autoren
Mumia Abu-Jamal
Mumia Abu-Jamal (*1954 als Wesley Cook) engagierte sich schon als Teenager in der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung und bei den Black Panthers. Später fand er zu MOVE, einer radikalökologischen, anarchistischen Gruppierung um den charismatischen John Africa, die in Philadelphia wirkte und dort heftigsten Repressalien der Polizei ausgesetzt war. Auch Abu-Jamal wurde 1981 auf Grund angeblichen Mordes an einem Polizisten verhaftet und sitzt seitdem im Gefängnis. Versuche, seine Unschuld vor Gericht zu beweisen, waren bisher ebenso erfolglos wie die Bestrebungen zahlreicher Aktivisten und Ermittler, durch Aufklärung des Falles für Gerechtigkeit zu sorgen.
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