Was nun?

Ein Weg zur deutschen Einheit

  • Suhrkamp
  • Hardcover
  • 222 Seiten
  • 1. Auflage
  • 22,1 cm x 14,5 cm x 2,4 cm
  • Erscheinungsdatum: 27.10.2019
  • Artikelnummer 978-3-518-42876-4

Hardcover

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Im März 1966 stellt Egon Bahr ein Manuskript fertig. Unter dem Titel »Was nun?« skizziert er, damals Pressesprecher des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, darin eine neue Ost- und Deutschlandpolitik. Er übergibt es stolz seinem Chef - und der Text verschwindet in der Schublade. Angesichts der Möglichkeit einer Großen Koalition berge die Denkschrift zu viel Sprengstoff, fürchtet Willy Brandt. Doch die beiden machen sich schon bald daran, Bahrs Konzept im Zuge der »Neuen Ostpolitik« Schritt für Schritt zu verwirklichen: Sie lassen die Hallstein-Doktrin hinter sich, setzen auf »Wandel durch Annäherung« und bringen die Ostverträge auf den Weg. Brandts Kniefall in Warschau steht bis heute sinnbildlich für diese Politik. Dem Kanzler wird sie den Friedensnobelpreis einbringen, seinem wichtigsten Berater und engsten Freund den Ruf des brillanten außenpolitischen Analytikers.
30 Jahre nach dem Mauerfall wird Egon Bahrs Denkschrift nun endlich veröffentlicht. Der Historiker Peter Brandt ordnet Bahrs Strategie in das politische Spannungsfeld der sechziger Jahre ein. Ein historisches Dokument ersten Ranges.

Egon Bahr
Egon Bahr (1922-2015) begann seine politische Karriere 1960 als Leiter des Presse- und Informationsamtes des Landes Berlin und ging 1966 in die Bundespolitik, wo er in verschiedenen Positionen – unter anderem als Staatssekretär im Bundeskanzleramt sowie als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit – tätig war.

Peter Brandt
Prof. Dr. phil. habil. Peter Brandt, Historiker, geb. 1948, war von 1989 bis 2014 Leiter des Lehrgebiets Neuere Deutsche und Europäische Geschichte an der Fernuniversität Hagen und ist seit 2003 Direktor des Dimitris-Tsatsos-Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften. Publikationen hauptsächlich zu den Bereichen: Vergleichende europäische Verfassungsgeschichte (gegenwärtiges wissenschaftliches Hauptprojekt: Handbuch der europäischen Verfassungsgeschichte), Geschichte Nordeuropas, der Staat Preußen, Nationsbildung und Nationalbewegung, die »deutsche Frage«, Geschichte der Arbeiterbewegung und des Sozialismus. Herausgeber des Online-Magazins www.globkult.de. Mitglied der Historischen Kommission der SPD, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats für die Neugestaltung der Dauerausstellung der Karl-Marx-Gedenkstätte Trier.