Einen Westen hat es nie gegeben & Fragmente einer anarchistischen Anthropologie

  • Unrast Verlag
  • Softcover
  • 204 Seiten
  • 1. Auflage
  • 11,9 cm x 19,0 cm
  • Erscheinungsdatum: 05.10.2022
  • Artikelnummer 978-3-89771-193-8

Können wir beweisen, dass es möglich ist, alles anders zu machen? Höchstwahrscheinlich: ja.

Softcover

lieferbar innerhalb von 3-4 Werktagen
Auf den Merkzettel

In seinen »Fragmenten« lädt David Graeber dazu ein, sich eine intellektuelle Praxis vorzustellen, die bisher nur als Möglichkeit existierte: eine anarchistische Anthropologie. Wenn wir die Geschichte der Menschheit in ihrer Gänze erkundeten, würden wir feststellen, dass es unzählige Möglichkeiten gab und gibt, alles anders zu machen. Die Anthropologie birgt einen noch ungehobenen Schatz an Wissen, mit dem sich zeigen ließe, dass Selbstbestimmung und soziale Kreativität weitaus üblicher sind und waren, als wir mithin meinen. Graeber verstand es, gelebte radikale alltägliche politische Praxis greifbar zu machen und in der Form seiner Theorie als Geschenk zurückzugeben.
Was wäre weiterhin, wenn diese Forschung ergäbe, dass Konzepte wie >der Westen< oder >unsere Tradition< der Demokratie, derer wir uns zur Selbstvergewisserung bedienen, nicht so einmalig sind, wie die gelehrte Vorstellung behauptet? In »Einen Westen hat es nie gegeben« schaut Graeber auf die Demokratie und die Demokratie schaut zurück, um >unsere< gedanklichen Horizonte zu dezentrieren und dekolonialisieren.
Was nach mehr als zehn Jahren mit Erscheinen seines Bestsellers »Anfänge« (2022) für Furore sorgte, können wir hier in den ersten, vor ansteckender Kreativität strotzenden Vorschlägen nachlesen - und werden en passant durch diese kleine Einführung für den Anarchismus begeistert.

David Graeber
David Graeber (1961–2020) war Professor für Anthropologie an der London School of Economics und Autor der Weltbestseller «Schulden», «Bullshit Jobs» und «Bürokratie» und Vordenker von «Occupy Wall Street». Völlig überraschend starb David Graeber am 2. September 2020 in Venedig. Sein letztes großes Werk «Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit» erschien postum im Frühjahr 2022 bei Klett-Cotta.

Felix Schüring
Boaventura de Sousa Santos ist Professor für Soziologie an der Universidade de Coimbra, Portugal, und Distinguished Legal Scholar der University of Wisconsin-Madison. Er forscht, lehrt und publiziert zu Themen der Globalisierung, der Soziologie von Recht und Staat, zu Demokratie, zu den Menschenrechten und sozialen Bewegungen.